Klimaschutz-Einkaufshilfe: Holzpelletheizkessel

Produktinfos

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Was sind Holzpelletheizkessel?

Holzpellets sind genormte, zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) mit einem Durchmesser von ca. 4 - 10 mm und einer Länge von 20 - 50 mm.

Die zugehörigen Heizkessel sind spezielle Holzpelletheizkessel, die Bestandteil der Zentralheizung sind. Statt mit fossilen Brennstoffen (Erdgas oder Heizöl) werden Holzpelletheizkessel ausschließlich mit Holzpellets befeuert. Sie werden in einem separaten Heizraum aufgestellt und erhalten den Brennstoff voll- oder halbautomatisch aus einem separaten Brennstoffbehälter.

Die Wärmeleistung von Holzpelletheizkesseln ist (anders als bei Holzpelletöfen, deren Leistungsbereich typischerweise bei 15 kW endet) nicht beschränkt. Man unterscheidet zwischen halbautomatischen Kompaktanlagen und nahezu vollautomatischen Systemen:

  • Halbautomatische Pelletsheizanlage: Der Heizkessel wird bei diesem Anlagentyp durch einen Brennstoffbehälter (Tages- oder Wochenbehälter) versorgt, der regelmäßig von Hand befüllt werden muss.
  • Vollautomatische Pelletsheizanlage: Die Versorgung des Heizkessels erfolgt bei diesem Anlagentyp aus einem größeren Brennstoffvorrat (z.B. Jahresvorrat), entweder mit einer Förderschnecke oder einer Saugvorrichtung. Der Lagerbehälter kann idealerweise mittels LKW befüllt werden.

Umweltauswirkungen und Kosten

Das Heizen mit Holzpellets reduziert die CO2-Emissionen erheblich. Seine CO2-Emissionen liegen bei nur 34 Gramm Kohlendioxid je Kilowattstunde Heizwärme. Gegenüber einer Gas-Niedertemperaturheizung spart ein typischer Holzpelletheizkessel rund  89% CO2 ein.  Verglichen mit einem Öl-Brennwertkessel liegt das Einsparpotenzial sogar bei zirka 90% (siehe Abbildung).

Die Emissionen von Stickoxiden, Kohlenmonoxid und Staub liegen bei Holzpelletheizkesseln jedoch deutlich über den Emissionen anderer Heizvarianten. Aus diesem Grund werden an empfehlenswerte Holzpelletheizkessel besonders strenge Anforderungen an die maximalen Emissionswerte gestellt.

Die anteiligen, jährlichen Gesamtkosten für die Anschaffung und den Betrieb eines repräsentativen Holzpelletheizkessels liegen bei etwa 3.800 €. Dagegen stehen jährliche Gesamtkosten von etwa 4.600 € eines vergleichbaren Gas-Niedertemperaturkessels und knapp 5.200 € eines  Öl-Brennwertkessels. Holzpelletheizkessel sind daher gegenüber den anderen Varianten aus der Gesamtkostenperspektive wirtschaftlicher.[1]

Hinweis: Die Emissionshöchstwerte sind hier in mg/kWh betrachtet (1 mg/kWh enspricht etwa 0,4285 mg/Nm3). Die Höchstwerte in Nm3 können der Checkliste unten sowie der Vergabegrundlage entnommen werden.

Tipps & Tricks

  • Heizen sie Ihr Geld nicht zum Fenster hinaus: Stoßlüften statt Dauerkipp.
  • Im Dunkeln ist gut munkeln – über Nacht die Rollläden zu schließen spart zudem noch Energie.
  • Damit es kein böses Erwachen gibt: Prüfen Sie, ob Sie Ihre Heizungsanlage aufgrund der veränderten Gesetzeslage modernisieren müssen. Bei Verzug riskieren Sie ein Bußgeld.
  • Täglich auf’s Neue ein warmer Empfang zu Hause? Eine individuell einstellbare Heizungssteuerung macht’s möglich!
  • Im Schlafzimmer kühl und im Wohnzimmer kuschelig warm? Mit Thermostatventilen kein Problem. Für Sparfüchse: Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1° C bringt 5 % Energieeinsparung!
  • In die Zukunft gedacht: Kombinieren Sie die Heizwärmeversorgung mit Ihrer Warmwasserbereitung, zum Beispiel mit einem indirekt beheizten Speicher. Erwägen Sie auch den Einbau einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung. Fragen Sie dazu am besten einen Energieberater oder Installateur.
  • Weitere Informationen zu Holzpelletöfen und Holzpelletheizungen finden Sie auch auf dem Produktportal EcoTopTen.de des Öko-Instituts. 
  • Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Erwerb auf den Blauen Engel und nutzen Sie die Blauer Engel Checkliste.

Der Blaue Engel

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ hat Kriterien für besonders umweltfreundliche Holzpelletheizkessel entwickelt. Solche mit dem Blauen Engel finden Sie auf http://www.blauer-engel-produktwelt.de/energie-heizen/holzpelletheizkessel. Falls Sie die Geräte nicht bei Ihrem Händler finden, gehen Sie mit ihm einfach die Blauer Engel Checkliste durch. Dann sind Sie auch bei Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzkriterien auf der sicheren Seite.

Einkaufshilfen zu dieser Vergabegrundlage: Holzpelletheizkessel, Holzhackschnitzelheizkessel
Schutzziel und Umschrift:

Ihre Blauer Engel Checkliste

  • Hoher Kessel-Wirkungsgrad:
    • Kessel-Wirkungsgrad von Anlagen ≤ 12 kW:
      - Betrieb bei Nennlast: 90%, Betrieb bei Teillast: 89%
    • Kessel-Wirkungsgrad von Anlagen >12 kW:
      -  Betrieb bei Nennlast / Teillast: 90%
  • Geringer Hilfsenergiebedarf
    • Hilfsenergiebedarf von Anlagen bis 50W:
      - Betrieb bei Nennlast: 80 W oder 0,8% der Nennwärmeleistung
      - Betrieb bei Teillast: 80 W oder 0,6 % der Nennwärmeleistung
    • Hilfsenergiebedarf von Anlagen größer 50 kW bis 500 kW
      - Betrieb bei Nennlast: 80 W oder 0,6 % der Nennwärmeleistung
      - Betrieb bei Teillast: 80W oder 0,3 % der Nennwärmeleistung
  • Anforderung an die Leistungsaufnahme im Schlummerbetrieb (Stand-by ohne Wärmeleistung)
    • Anlagen bis 50W: ≤ 15 W
    • Anlagen größer 50 kW bis 500 kW:  ≤ 25 W
  • Deutlich weniger Schadstoffemissionen als nach geltenden DIN-Normen:
    • Stickoxide (NOx): max. 150 mg/Nm3 (Betrieb bei Nennlast)
    • Kohlenstoffmonoxid (CO) für Holzpelletheizkessel bis einschließlich 50 KW:
      • max. 80 mg/Nm3 bei Nennlast,
      • max. 180 mg/Nm3 bei Teillast
    • Kohlenstoffmonoxid (CO) für Holzpelletheizkessel größer 50 kW bis einschließlich 500 kW:
      • max. 70 mg/Nm3 bei Nennlast,
      • max. 150 mg/Nm3 bei Teillast
    • Organischer gasförmiger Kohlenstoff (OGC): max. 5 mg/Nm3 (Nennlast/Teillast)
    • Staub bei Einsatz von Holzpellets:
      • max. 20 mg/Nm3 bei Nennlast,
      • max. 40 mg/Nm3 bei Teillast
  • Einstell- und Bedienungsanleitung
  • Angebot von Dienstleistungen wie z.B. technischen Schulungen usw. (vgl. Vergabegrundlage)
  • Brennstoffqualität
  • Umweltgerechte Produktgestaltung