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Sanitärarmaturen

Produktinfos

© knipsit - Fotolia.com

Warmwasser sparen ist Klima schützen

Was viele nicht wissen: ein erheblicher Anteil des häuslichen Energiebedarfs wird zur Bereitstellung von Warmwasser benötigt. Durch wassersparende Sanitärarmaturen in Küche und Bad kann deshalb eine große Menge an Treibhausgasemissionen eingespart werden. Durchschnittlich laufen in Deutschland pro Person täglich rund 34 Liter Wasser durch die Wasserarmaturen in Küche und Bad [1]. Davon entfallen rund 53 Prozent auf die Nutzung in der Küche und rund 47 Prozent auf die Sanitärarmatur am Waschtisch in Bad oder WC. Durch die Verwendung von Wasserarmaturen, die maximal 6 Liter Wasser pro Minute passieren lassen, kann gegenüber einer herkömmlichen Armatur mit einer Wasserdurchflussmenge von 12 Litern eine Ersparnis von rund 50 Prozent erzielt werden. Der Komfort muss dabei nicht leiden, denn die wassersparenden Armaturen arbeiten mit Luftsprudlern und erhöhen durch die Durchmischung des Wassers mit Luft die Fülligkeit des Wasserstrahls.

Allerdings sind wassersparende Armaturen nicht für alle Warmwasserbereitungssysteme geeignet. Bei dezentraler Wasserbereitung (drucklose Boiler oder Durchlauferhitzer) sind Wasserspararmaturen nur in Ausnahmefällen anwendbar. Fragen Sie daher immer erst den Händler oder Ihren Sanitärinstallateur, bevor Sie Wasserspararmaturen installieren.

Effiziente Warmwassernutzung zahlt sich aus - für Sie und für die Umwelt

Bei der vergleichenden Ökobilanz einer durchschnittlichen Küchenarmatur und einer sparsamen Variante wird deutlich, dass die Nutzungsphase der Armaturen entscheidend für das Gesamtergebnis ist. Auf die Nutzungsphase, sprich auf den Wasserverbrauch und die Erhitzung des Wassers entfallen rund 95 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen (GWP). 

Bei der Nutzung von energie- und wassersparenden Küchenarmaturen können in einem Zweipersonenhaushalt gegenüber durchschnittlichen herkömmlichen Armaturen klimarelevante Emissionen in Höhe von rund 40 kg CO2e pro Jahr vermieden werden (siehe Klimabilanz). Bei wassersparenden Sanitärarmaturen im Badezimmer (Waschtischarmaturen) liegt die Treibhausgaseinsparung in der gleichen Größenordnung[1].

Bei der Analyse der Gesamtkosten inklusive der Anschaffungskosten, der Kosten für das Wasser und der Energie zur Erhitzung des Wassers, wird deutlich, dass die Art der Warmwassererzeugung entscheidend ist. So liegen die jährlichen Gesamtkosten bei der teuersten Variante (elektrische Warmwasserbereitung) rund 60 Prozent über der günstigsten Variante (Gasbrennwertkessel). Die Aufteilung der Gesamtkosten auf die einzelnen Lebenszyklen einer effizienten und durchschnittlichen Küchenarmatur sowie einer effizienten und einer durchschnittlichen Waschtischarmatur sind in der folgenden Tabelle exemplarisch für die Warmwasserbereitstellung mit einer Gasbrennwertheizung dargestellt.

Klimabilanz Küchenarmaturen

Jährliche Treibhausgasemissionen (GWP) einer durchschnittlichen Küchenarmatur gegenüber einer effizienten Küchenarmatur bei der Nutzung in einem Zweipersonenhaushalt. Warmwasserbereitung im Erdgas-Brennwertkessel

Legende: GWP: Global warming potential (Treibhauspotenzial) angegeben in kg Kohlendioxyd-Äquivalenten

Tipps & Tricks

  • Beim Neukauf sollten Sie auf hochwertige, langlebige Materialien z.B. Edelstahl, achten. Die Langlebigkeit können Sie auch an der langjährigen Garantie der Hersteller auf die Armaturen erkennen.
  • Rüsten Sie Ihre vorhandenen Armaturen mit wasser- und energiesparenden Techniken nach, z.B. mittels Strahlregler, Temperaturbegrenzer, Mittelstellung kalt, Wasserbremse oder Energiesparknopf.
  • Achten Sie auf den Anwendungsbereich. Nicht jede Armatur eignet sich für jeden Anschluss (Druckunterschiede) und jedes Warmwasserversorgungssystem.
  • Reinigen, pflegen und entkalken Sie Ihre Armatur regelmäßig.
  • Unabhängig von der Armatur können Sie auch durch den sparsamen Umgang mit Warmwasser zum Klimaschutz beitragen. So benötigt das Geschirrspülen im Spülbecken oder in der Geschirrspülmaschine deutlich weniger Energie als das Spülen unter fließendem Warmwasser.
  • Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Kauf auf den Blauen Engel und nutzen Sie die Blauer Engel Checkliste.

Der Blaue Engel

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ hat Kriterien für besonders umweltfreundliche Wasserarmaturen entwickelt. Wasserarmaturen mit dem Blauen Engel finden Sie unter http://www.blauer-engel-produktwelt.de/. Falls Sie keine ausgezeichneten Geräte bei Ihrem Händler finden, gehen Sie mit ihm einfach die Blauer Engel Checkliste durch. Dann sind Sie auch bei Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzkriterien auf der sicheren Seite.

Einkaufshilfen zu dieser Vergabegrundlage: Sanitärarmaturen
Schutzziel und Umschrift:

Ihre Blauer Engel Checkliste

  • Wasserdurchfluss:
    • Bei Armaturen ohne Laufzeitbegrenzung:
      • Wasserdurchfluss maximal 6 Liter / Minute
      • Armaturen mit einer zusätzlichen Boost-Funktion: Wasserdurchfluss maximal 8 Liter / Minute
    • Bei Armaturen mit Laufzeitbegrenzung: automatische Abschaltung des Wasserdurchflusses nach 12 Sekunden
  • Energieeinsparoption durch Temperaturmanagementsystem
  • Bei batteriebetriebenen Armaturen: einfaches Wechseln der Batterien ohne Spezialwerkzeug
  • Verwendung von hygienisch unbedenklichen Materialien
  • Niedrige Geräuschemissionen: Armaturenklasse I bzw. II gemäß der Norm DIN EN 4109
  • Ersatzteilverfügbarkeit für mindestens 10 Jahre

Quellen:

[1] Öko-Institut e.V., PROSA Sanitärarmaturen, Freiburg 2013.